Wir verbinden Medizin, Psychologie und Management
In dieser Woche soll das Thema Krankheit im Fokus stehen.
Krankheit kann unser Leben von einer Sekunde auf die andere völlig verändern, Beispiel Schlaganfall. Gleichzeitig gibt es Krankheiten bei deren Diagnose mehr oder minder klar absehbar ist wie sich diese Krankheit allmählich wie die ALS oder aber in Schüben wie bei der Multiplen Sklerose verschlimmern wird. Gerade eine solche Diagnose verändert von dem Moment an in dem sie gestellt wird für immer das Lebensgefühl der Betroffenen und nicht zu vergessen ihrer Angehörigen. Bei den akuten Erkrankungen wie Schlaganfällen oder auch Herzinfarkten sind Patienten und Angehörige gezwungen von jetzt auf gleich mit der neuen Situation fertig zu werden, was besonders dann sehr schwer ist, wenn das akute Ereignis zu einer mehr oder weniger heftigen körperlichen und/oder geistigen Behinderung geführt hat.
Es ist immer wieder bewegend zu sehen, wie sehr alle Seiten darum ringen gemeinsam Lösungen zu finden und, was besonders wichtig ist die Liebe aufrecht zu erhalten. Im Falle einer Hirnorganischen Wesensänderung kann dies sehr schwer fallen. Aber auch sonst ist viel Trauer damit verbunden den Kranken als den Menschen verloren zu haben, der über jene Stärken und Potenziale verfügt, so wie man ihn kannte. Nach einem scheren Herzinfarkt kann es sein, dass der ehemalige unermüdliche Tennisspieler kam noch eine Treppe hochkommt.
Bei den chronischen Krankheiten haben alle mehr Zeit sich mit den möglichen Folgen abzufinden. Eine multiple Sklerose führt meist nicht sofort in den Rollstuhl, manchmal auch gar nicht. Gerade in letzter Zeit gibt es in Form einer Gen-Therapie erste Hoffnungsschimmer bei der Behandlung zum Beispiel bei der amyothophen Lateralsklerose, ALS, jener Krankheit mit der Physiker Steven Hawking so tapfer gekämpft hat. An seinem Beispiel ist sichtbar, dass möglicherweise das wichtigste, was ein Kranker lernen muss darin besteht, seine Beeinträchtigungen anzunehmen und sein Leben darauf abzustimmen, gleichzeitig aber voller Dankbarkeit und Engagement jene potenziale zu nutzten, die ihm bleiben. Steven Hawking hat uns gezeigt, dass dieses eine ganze Menge sein kann. Insofern kann auch ein Leben mit einer schweren Krankheit außerordentlich sinnvoll sein.
Zu Thema Sinn sei noch erwähnt, dass Angehörige manchmal in der Pflege ihrer kranken, im tiefsten denkbaren Sinne ein Gefühl entwickeln, ein sinnvolles Leben zu haben als Begleiter und Beschützer oft auch als letzten Anken im Dasein für ihre geliebten Menschen. Gerade die Begleitung eines Partners durch eine Demenz wie zum Beispiel die Alzheimer Erkrankung, erzeugt in den Angehörigen jene tiefen Gefühle: Auch, wenn Du m ich schon lange nicht mehr erkennst bleibe ich doch treu als verbündeter bis in den Tod an deiner Seite…
In unserem Buch Lebensschwellen haben wir eine ganze Reihe von Beispielen geschildert, wie Krankheiten als lebensverändernde Ereignisse auftreten und bewältigt werden können.
Wolfgang Krahé
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